Holzzersetzende Pilze

An dieser Stelle soll demnächst eine ausführlichere “Galerie”  mit Bildern einer beispielhaften Auswahl von Fruchtkörpern holzzersetzender Pilze entstehen, die in Nordost-Deutschland häufig im Zusammenhang mit ausgedehnten Holzfäulen bzw. mit Baumbrüchen vorkommen. Zudem sollen einige weniger alltägliche Funde vorgestellt werden.
Bis dahin bitte ich, mit den folgenden Veröffentlichungen und den wenigen Beispielen aus der bestehenden Galerie vorlieb zu nehmen.

Übersicht zur Turbofäule in Platane durch Splanchnonema platani - (913 KB)

Holzzersetzende Pilze aus dem Naturmagazin 6|2004 - (901 KB)

Kiefern-Feuerschwamm aus - aus bi|GaLaBau 10+11|06 (1 MB)

Pilztagung in Rheinsberg - proBaum 4|2006 (395 KB)


Meine Empfehlung, wenn es um die praktische Beurteilung von Pilzen in Bäumen geht:

"Die Körpersprache der Bäume" - von Claus Mattheck et al.
>>In diesem Buch werden Grundlagen der Holzanatomie, der Pilzkunde, der Holzfäulen und der Baumdiagnose allgemein verständlich und anschaulich erklärt. Eine Auswahl der wichtigsten holzzersetzenden Pilze an Straßen- und Parkbäumen sowie deren Auswirkungen auf verschiedene Wirtsbaumarten werden praxisorientiert dargestellt.<<

Dieses Buch enthält aktualisiert den Inhalt des früher erschienen Buches "Taschenbuch der Holzfäulen im Baum"

Zu beziehen z.B. bei:
"amazon" (neu bei Plattformhändler "fabibook")

oder bei IML

 

Die gezeigten Fotos und Bildunterschriften sollen nicht als “Bestimmungshilfen” dienen, sondern die Vielfältigkeit der Erscheinungsformen der holzzersetzenden Pilze dokumentieren. Sind diese oder andere Fruchtkörper am Baum vorhanden, ist dies ein ernstzunehmendes Symptom, für eine Holzzersetzung unbekannter Ausdehnung. Das genaue Ausmaß der Holzzersetzung und somit die Grundlage zur eigenverantwortlichen Bewertung, ist erst nach einer geeigneten eingehenden Untersuchung möglich - nicht nach äußerlichem Augenschein.

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Der Harzige Lackporling - Ganderma resinaceum - ist ein (eher seltener) Erreger einer selektiven Holzzersetzung. Dabei bevorzugt gewissermaßen die Wurzelplatte von unten zersetzt.
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Auch der Tropfende Schillerporling - Inonotus dryadeus - zersetzt bevorzugt durch selektiven Ligninabbau die Wurzeln von Eichen von deren Unterseite her.
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Der Zottige Schillerporling - Inonotus hispidus - verursacht bevorzugt in Stämmen und Starkästen Simultanfäulen (versprödende Weißfäule). An Eschen ist er vergleichsweise besonders kritisch zu beurteilen.
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Einer der bekanntesten Pilze, kann in vielen Baumarten vorkommen - der Schwefel-Porling - Laetiporus sulphureus. Er kann in fast allen Teilen eines Baumes vorkommen. Er gilt als einer der aggressivsten Braunfäuleerreger.
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Spongipellis pachyodon, zu deutsch u.a. auch Breitstacheliger Schwammporling genannt, ist ein seltener Schwächeparasit. Über solche Fundmeldungen würden sich Mykologen freuen.
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Natürlich wächst Fistulina hier nicht an Buche, sondern in der strangulierten Wurzel der Eiche. Er kann auch in Stamm und Starkästen vorkommen und dort zu Brüchen führen.
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Beim Holzabbau von Fistulina hepatica bleiben die Holzstrahlen vergleichsweise länger erhalten, wie hier zu sehen. In der ersten Phase der Zersetzung baut dieser Pilz bevorzugt die Gerbstoffe und Phenole des Eichenkernholzes, die dort eigentlich als “Pilzabwehr” eingelagert wurden.
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Ein seltener Pilz, der an Eichen vorkommt, ist der Eichen-Schillerporling - Inonotus dryophilus. Er verursacht eine “Weißlochfäule”, die an geschwächten Bäumen sehr schnell fortschreiten kann. Der Pilz wurde in Stämmen und Starkästen gefunden. Nahe der Fruchtkörper fallen nicht selten auch Spechthöhlen auf.
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Fistulina hepatica hat einige deutsche Namen: z.B. Ochsenzunge, Leberpilz und Leberreischling. Er kommt als Braunfäuleerreger i.d.R. in Eichen und Edelkastanien vor. Seine Holzzersetzung ist zumeist weniger “schnell” als z.B. die des Schwefelporlings. Doch wer weis beim Anblick eines Fruchkörpers, wie lange der Pilz im Baum etabliert ist und wie weit der Holzabbau fortgeschritten ist?

Von der IHK Berlin öffentlich bestellter u. vereidigter Sach­ver­s­tän­d­iger für Bruch­­ver­­halten, Ver­kehrs­sicherheit u. Vitalität von Bäu­men sowie für holz­zer­setz­ende Pilze in Bäu­men. •zu­stän­dig: IHK Berlin

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