Verfeinerte Baumdiagnose

Erste Auswertung am GerätedisplayDer neue IML-RESI PD erstellt bei einer Messung zwei Messkurven. Dies erlaubt eine signifikant verfeinerte Diagnose, auch bei frühen Holzzersetzungsphasen und Nasskernen. 

Eine Messkurve bildet den Torsionswiderstand ab, wie bei den bisherigen Bohrwiderstandsmessverfahren. Zusätzlich wird synchron die Vorschubkurve aufgezeichnet, gewissermaßen eine "Eindringwiderstandskurve". Zudem hat die Schaftreibung an der Bohrnadel bei der neuen Vortriebsmessung einen weit geringeren Einfluss auf die Messkurve. Dies haben bereits viele beispielhafte Vergleichs-Messungen seit November 2010 an Bäumen in Berliner Gartenanlagen, Brandenburger Wäldern und im Dessau-Wörlitzer Gartenreich erwiesen, die von mir zuvor ausgewählt und als messtechnisch nicht unproblematisch bekannt waren.

Somit kann der RESI-PD auch vieles "erkennen", was mit den indirekten Schallmessverfahren nur ungenau oder gar nicht gemessen werden kann.

Doch weiterhin gilt: Ein Messgerät ersetzt nicht die erforderliche Fachkunde, insbesondere nicht bei der Auswertung der Ergebnisse und der Bewertung für den einzelnen Baum. Auch können bunte Diagramme eine Messgenauigkeit suggerieren, die ein Messverfahren streng wissenschaftlich betrachtet möglicherweise gar nicht zu leisten vermag.

Die Anwendung von Messgeräten, insbesondere auch die Interpretation und Auswertung der mit diesen erlangten Messergebnisse sowie die Gesamtbeurteilung im konkreten Einzelfall, setzen ein hohes baum- und pilzkundliches Fachwissen voraus, auch um die Möglichkeiten und Grenzen der verwendeten Messmethoden.


Messvorgang am Baum mit dem IML-RESI PD 500

Get the Flash Player to see this player. Das Video zeigt den Messvorgang an einer alten Eiche. Angemessenwaren in diesem Fall eine mittlere Vorschubgeschwindigkeit von 100 cm/min und eine etwas höhere Nadeldrehzahl von 3500 U/min, da diese Eiche eher dichteres Holz aufwies (normal wäre bei Eiche 2500 U/min).

Eine Messkurve bildet den Torsionswiderstand ab (im Gerätedisplay hier die helle Linie), wie bei den bisherigen Bohrwiderstandsmessverfahren. Zusätzlich wird synchron die Vorschubkurve aufgezeichnet, gewissermaßen eine "Eindringwiderstandskurve" (hier die "gefüllte" Kurve).

Bei diesem Baum gibt es u.a. eine kleinere dezentrale Faulstelle.

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